Jana vor einem Mural in Tupelo, Mississippi

Der Soundtrack der Südstaaten: Musiklegenden auf der Spur

CANUSA unterwegs: Inga und Jana sind mit dem Mietwagen in den Südstaaten unterwegs. Ihre 10-tägige Rundreise führt sie auf den Spuren der Musikgeschichte von Memphis über Tupelo nach Nordalabama inklusive Birmingham bis bis ins Mississippi Delta.

Auf ins nächste Abenteuer! Wir freuen uns schon sehr! Diesmal geht es für uns auf eine Rundreise durch die Südstaaten. Wir fliegen nach Memphis und starten unseren Roadtrip auf den Spuren von Musiklegenden. Von Tennessee aus machen wir eine Autorundreise über Alabama und Mississippi wieder zurück nach Tennessee. Dabei begleitet uns nicht nur der berühmte Sound des amerikanischen Südens, sondern auch jede Menge US-amerikanische Historie. Während wir uns in der Rocket City Huntsville den Sternen ganz nahe fühlen, wird in Birmingham die packende Geschichte der Bürgerrechtsbewegung lebendig.

Die Route durch die Südstaaten
Jana Laube
Unseren ersten Abend in Memphis lassen wir – wie kann es anders sein – selbstverständlich in der berühmten Beale Street ausklingen. Hier schmecken die Getränke bei toller Livemusik natürlich noch um Längen besser!
Jana Laube

Reiseberaterin bei CANUSA in Hamburg 

LEGENDÄRE MUSIKSTADT Memphis 

Unsere Rundreise durch die Südstaaten beginnt in Memphis, der zweitgrößten Stadt im US-Bundesstaat Tennessee und dem Geburtsort des Rock ’n’ Roll. Große Künstler wie beispielsweise Elvis Presley oder B. B. King starteten hier ihre einzigartige Karriere – Musik liegt in Memphis förmlich in der Luft und ist hier bis heute allgegenwärtig. Die ganze Stadt und vor allem die berühmte Beale Street, welche im Herzen der Musikmetropole gelegen ist, zeugen von einem großen musikalischen Erbe. 

Wer, wie wir Lust hat, sich auf eine Reise zu den Wurzeln des Rock ’n’ Roll zu begeben, der sollte unbedingt die „Backbeat Tour“ in Memphis miterleben! Auf einer kleinen Stadtrundfahrt wird den Gästen die spannende Geschichte der musischen Stadt nähergebracht. Für die passende Stimmung und musikalische Begleitung an Bord sorgt ein lokaler Musiker. Spätestens jetzt sind wir – aber auch alle anderen Besucher – so richtig in den Südstaaten angekommen!

Der Bus der Backbeat-Tours in Memphis
On Board bei der Backbeat-Tour mit Jana und Inga

Auf den spuren von elvis presley und martin luther king

Ein weiteres großes Highlight erwartet uns wenig später in Graceland! Die Villa und das zugehörige Anwesen des King of Rock ’n’ Roll, Elvis Presley, ist bis heute ein beliebter Ausflugsort und lockt täglich Tausende Besucher aus aller Welt an. Wir bekommen die Möglichkeit, das Herrenhaus sowie weitere Gebäude, Stallungen und Freizeitanlagen des ehemaligen Superstars zu besichtigen. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des prächtigen Domizils befinden sich weiterhin das dazugehörige Museum und die einstige Airline-Flotte von Elvis Presley. Es gibt so viel zu entdecken … hier kann und sollte man wirklich einen ganzen Tag einplanen! 

Wer es etwas ursprünglicher mag und noch mehr über den King of Rock ’n’ Roll erfahren möchte, der reist am besten nach Tupelo, Mississippi – nur zwei Fahrstunden südlich von Memphis entfernt. Hier befindet sich das kleine Häuschen, in dem Elvis geboren wurde und aufgewachsen ist. Auch die Kapelle und ein weiteres kleines Museum mit originalem Inventar kann man hier besuchen. Ebenfalls in Tupelo findet man den Hardwarestore, wo Elvis zu seinem 11. Geburtstag seine erste Gitarre geschenkt bekam. Kleiner Tipp: Verraten Sie dem Verkäufer im Hardwarestore gerne, dass Sie auf den Spuren von Elvis sind – mit etwas Glück bekommen Sie ein kostenfreies Storytelling der ganz exklusiven Art!

Zurück zu Memphis: Neben der Musik beheimatet die Stadt am Mississippi River einen weiteren, geschichtlich sehr bedeutsamen Ort der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung: das Lorraine Motel. Hier wurde am 04. April 1968 Martin Luther King auf seinem Balkon erschossen. Heute befindet sich neben dem Motel das Civil Rights Museum, welches definitiv einen Besuch wert ist und unbedingt auf einer Reise nach Memphis eingeplant werden sollte.

Memphis lässt sich übrigens wunderbar zu Fuß erkunden. Wer jedoch den traditionellen Trolley, die hiesige Straßenbahn, einmal ausprobieren möchte, kann dies für nur einen Dollar pro Fahrt tun. Die urige Trambahn fährt in regelmäßigen Abständen die Mainstreet hoch- und runter. Eine unterhaltsame Art, die Stadt zu erkunden!

Unseren ersten Abend in Memphis lassen wir – wie kann es anders sein – selbstverständlich in der berühmten Beale Street ausklingen. Hier schmecken die Getränke bei toller Livemusik natürlich noch um Längen besser!

Jana und Inga im Graceland "The home of Elvis Presley"
Memphis' bekannte Beale Street bei Nacht

Südstaatenschönheit Alabama: Muscle Shoals, U.S. Space & Rocket Center & Birmingham Civil Rights Institute

Wir haben von Musik noch lange nicht genug und so machen wir uns heute weiter auf den Weg nach Alabama. Unser erster Halt ist in Muscle Shoals, denn hier befinden sich die beiden wohl berühmtesten Musikstudios Alabamas: Die Fame Recording Studios und das Muscle Shoals Sound Studio. Berühmtheiten wie die Rolling Stones, die Allman Brothers, Cher und noch viele weitere Künstler haben hier ihre Songs aufgenommen. Noch heute werden in den Studios aufgrund der besonderen Akustik regelmäßig Musikalben produziert. 

Wer in Alabama verweilt, der sollte einen Stopp in der stetig wachsenden Stadt Huntsville einplanen. Die wohl bekannteste Attraktion ist hier das U.S. Space & Rocket Center, in welchem man ebenfalls einen ganzen Tag verbringen könnte. Es gibt sehr viel zu entdecken und zu erleben: Das Gelände ist riesig und voller interaktiver Ausstellungen. Wir mutmaßen, dass hier ganz besonders Kinder voll auf ihre Kosten kommen und es wäre nicht verwunderlich, wenn am Ende des Tages so einige der Sprösslinge von einer Karriere als Astronautin oder Astronaut träumen …Träumen, allerdings von der Vergangenheit, lässt es sich auch im Freilichtmuseum Burrit on the Mountain. Das Museumsgelände auf dem Round Top Mountain, war einst das Anwesen des ortsansässigen Arztes William Burritt, der sein Haus und sein Land nach seinem Tod 1955 der Stadt zur Nutzung als Museum vermachte. Das Burritt-Haus wurde um einige ländliche Gebäude aus dem 19. Jahrhundert erweitert, um die Geschichte zu bewahren und das Leben der Bewohner zu rekonstruieren. 
Im Anschluss an unsere Zeitreise bummeln wir noch eine Weile durch den sehr schönen Huntsville Botanical Garden, bevor wir es uns in einer der zahlreichen lokalen Brauereien schmecken lassen!

Bevor wir den Bundesstaat Alabama verlassen, machen wir noch einen Stopp in Birmingham, der ebenfalls eine sehr wichtige Rolle in der Bürgerrechtsbewegung spielte, denn leider standen Rassismus und Diskriminierung hier früher an der Tagesordnung. Im Birmingham Civil Rights Institute wird in einer bewegenden Ausstellung verdeutlicht, wie sehr afroamerikanischen Bürger damals leiden mussten. Wer ihre Geschichte also wirklich verstehen möchte, sollte dieses Museum definitiv nicht missen. Am Nachmittag dürfen wir an eine privaten Besichtigung der 16th Street Baptiste Church teilnehmen. Die Kirche erlang in den 1960er Jahren traurige Berühmtheit, als sie zum Schauplatz eines rassistisch motivierten Terroranschlags durch Mitglieder des Ku Klux Klans wurde. 

Nach so viel (bedrückender) Zeitgeschichte ist das Barber Motorsports Museum eine schöne Abwechslung. Es beherbergt eine der größte Sammlung an Vintage-Motorrädern der Welt und verfügt sogar über eine eigene Rennstrecke, auf der die Ausstellungsstücke zeigen, was sie können!  

Einen interessante Einblick in die Stadtgeschichte von Birmingham bietet das Vulcan Park and Museum, das sich mit den Wurzel der Stadt in der Kohle- und Stahlindustrie auseinandersetzt. Hier findet sich auch die Vulkanstatue, die größte Gusseiserne Statue der Welt. 

Jana und Inga im US Space Rocket Center in Huntsville
Jana und Inga vor einem Mural in Birmingham, Alabama

Jackson und natchez – Antebellum-Häuser und ein hauch von "vom winde verweht"

Weiter auf den Spuren der amerikanischen Geschichte geht es für uns zurück nach Mississippi, in die Stadt Jackson. Wer eine Unterkunft im typischen Südstaaten-Charme sucht, wird im „Fairview Inn“ definitiv fündig. Das historische Herrenhaus mit seinen individuell eingerichteten Zimmern sorgt für einen unvergesslichen Aufenthalt. Und auch die Stadt Jackson bietet viele interessante Museen, die sich mit der Historie der Südstaaten befassen. Ein spannender Einblick!

Nach vielen tollen Eindrücken von der Stadt geht es für uns schließlich in den ländlichen Teil von Mississippi, wo wir mehr über die Baumwollplantagen und den Ursprung des Blues erfahren dürfen. Die Stadt Natchez, direkt an den Ufern des Mississippi River gelegen, ist unser erster Zwischenstopp. Hier übernachten wir ein weiteres Mal in einem imposanten Herrenhaus, welches – wie die meisten der historischen Mansions – mittlerweile zu einem B&B oder Museen umgebaut wurde. Das Monmouth Historic Inn & Gardens ist nicht nur eine idyllische Unterkunft, auf der ehemaligen Residenz werden auch täglich kleine Führungen durch die Räumlichkeiten angeboten. Wirklich sehenswert! 

Unsere Route durch die Südstaaten führt uns immer weiter entlang des Mississippi River Richtung Norden, zurück nach Memphis. Auf dem Weg halten wir noch in Vicksburg, Cleveland und Clarksdale. Alle drei Orte sind recht überschaubar, bringen aber ihre eigene kleine Geschichte mit sich. In Vicksburg fand zum Beispiel während des Bürgerkriegs eine große Schlacht statt. Der hier angelegte Vicksburg National Military Park ist eine Art Freilichtmuseum, welches man mit dem eigenen Pkw erkunden kann.

Fairview Inn in Jackson
Haus in Vicksburg

das Mississippi Delta – hier wurde der Blues geboren

Die Region Mississippi Delta mit den Orten Cleveland, Clarksdale und Greenville wird bis heute als der “Geburtsort” des Blues verortet. Ein Besuch dieser Region ist ein Muss für alle Blues-Fans. Jährlich finden hier, umgeben von etlichen urigen Baumwollplantagen, große Musikfestivals statt, die Menschen aus der ganzen Welt in die Stadt locken. Authentische Bars, Museen sowie viele Barbecue Restaurants sorgen für den richtigen Südstaaten-Flair.

Die letzte Etappe unserer Autorundreise durch die Südstaaten führt uns wieder zu unserem Ausgangspunkt nach Memphis. Hier geht nach zehn ereignisreichen Tagen unser Roadtrip zu Ende. Wir kehren schweren Herzens nach Hause zurück und nehmen sehr viele unvergessliche Eindrücke mit. Wir blicken auf eine wunderschöne Reise voller Musik, unfassbar leckerem Essen und einer beeindruckenden Großzügigkeit und Gastfreundlichkeit der Locals zurück. Auch über die amerikanische Geschichte und insbesondere die der Südstaaten haben wir sehr viel lernen dürfen.

Ein Privatkonzert in Clarksdale, Mississippi
Der Blues Trail - Von Mississippi bis nach Memphis

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