Alabama

Stadtleben in Alabama

Die Hauptstadt von Alabama ist Montgomery, das nach Birmingham und Huntsville die drittgrößte Metropole des Bundesstaates ist. Mit ihren zahlreichen Parks und den vielen Backsteingebäuden vermittelt Montgomery ein entspanntes Kleinstadtflair. Die kompakte Innenstadt lässt sich hervorragend zu Fuß entdecken, wobei besonders die rund ein Kilometer lange Dexter Avenue zahlreiche geschichtsträchtige Sehenswürdigkeiten zu bieten hat. Mit Charme besticht auch das historische Viertel Old Cloverdale Neighborhood, wo das Scott & Zelda Fitzgerald Museum (nicht nur) die Herzen aller Literaturfreunde höher schlagen lässt.  

Nur rund 90 Minuten von Montgomery entfernt, liegt Birmingham. Die Stadt hat sich innerhalb der letzten Jahrzehnte von einem Stützpunkt der Metallproduktion zu einer echten Kulturhochburg gemausert, das Birmingham Museum of Art gilt als eines der wichtigsten Kunstmuseen des gesamten Südostens. Die enge Verbindung der Stadt mit der Eisenverarbeitung wird unter anderem im ehemaligen Stahlwerk Sloss Furnaces und in der interaktiven Ausstellung des historischen Vulcan Park and Museum, übrigens Heimat der  höchsten gusseiserne Statue der Welt, deutlich. 

Liebhaber klassischer Südstaaten-Architektur kommen in Huntsville auf ihre Kosten. Zu ausgedehnten Spaziergängen laden außerdem der Huntsville Botanical Garden sowie der Big Spring International Park ein, der am Ufer des Big Spring Sees im Stadtzentrum liegt. Darüber hinaus ist die Stadt mit dem Space Camp und dem U.S. Space & Rocket Center, dem weltweit größten Museum zum Thema Raumfahrt, ein Höhepunkt auf jeder Rundreise. Doch die „High-Tech-Stadt“ überzeugt auch mit ihrem Kulturangebot: In einer ehemaligen Tuchfabrik ist das landesweit bekannte Kulturzentrum Lowe Mill ARTS & Entertainment entstanden, das diverse Galerien, Bühnen und Ateliers bietet und auch das Huntsville Museum of Art ist einen Besuch wert. 

Bekannt für ausgelassene Feste ist die Hafenstadt Mobile. Der Geburtsort der Mardi Gras-Feiern begeistert mit bunt gestrichenen Häusern in der historischen Dauphin Street und hübschen Grünanlagen. Bei Spaziergängen lassen sich Wohnhäuser im viktorianischen, italienischen und griechischen Stil entdecken. Als meistfotografiertes Haus der Stadt gilt die Bragg-Mitchell Mansion, etwas außerhalb des Zentrums versprüht das Bellingrath Home den typischen Charme der Südstaaten. 

Bewegte Geschichte: Bürgerkrieg & Civil Rights Movement

Vom amerikanischen Bürgerkrieg bis hin zur Bürgerrechtsbewegung: Alabama hat in der Geschichte der USA eine zentrale Rolle gespielt. 

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten in Alabamas Hauptstadt gehört das National Memorial for Peace and Justice, das an die Opfer rassistischer Lynchjustiz in den Vereinigten Staaten erinnert. Das Memorial ist Teil des U.S. Civil Rights Trail, der Besucher zu den Schlüsselorten der US-amerikanischen Geschichte sowie zu den bedeutendsten Museen und Denkmälern führt. Zu letzteren gehören in Montgomery unter anderem das Legacy Museum, das die Geschichte der Sklaverei und des Rassismus in Nordamerika beleuchtet, sowie der zentrale Platz Court Square Fountain, der einst Veranstaltungsort für den größten Sklavenmarkt der Südstaaten war. Montgomery war außerdem Schauplatz des Montgomery bus boycott, der der schwarzen Bürgerrechtsbewegung in Alabama zu ihrem Durchbruch verhalf. Mehr zu dem Protest erfahren Sie im Rosa Parks Museum. Im benachbarten Dexter Avenue King Memorial Legacy Center kann man den Spuren von Dr. Martin Luther King folgen, der von 1954 bis 1966 als Pfarrer in der Dexter Avenue King Memorial Baptist Church predigte.

Einen besonderen Stellenwert innerhalb der Bürgerrechtsbewegung nehmen die Selma-Montgomery-Märsche ein. Sie sollten der Forderung afroamerikanischer Bürger nach uneingeschränktem Wahlrecht Nachdruck verleihen, bevor der dritte und letzte Marsch 1965 auf der historischen Edmund Pettus Bridge im Ortskern von Selma gewaltsam gestoppt wurde. Mehr zu den Anliegen der Bürgerrechtler und den Ereignissen, die als „Bloody Sunday“ in die Geschichte eingingen, erfahren Sie im National Voting Rights Museum and Institute in Selma. Die Anfänge und Verdienste der Bürgerrechtsbewegung in den Südstaaten dokumentiert auch das Civil Rights Institute in Birmingham. 

In Mobile erzählt das Africatown Heritage House die Geschichte der afrikanischen Sklaven, die hier 1860 mit dem letzten bekannten Sklavenschiff ankamen. Die wichtigste Hafenstadt Alabamas spielte auch im Amerikanischen Bürgerkrieg eine große Rolle: In der Mobile Bay fand eine der größten Seeschlachten des Sezessionskrieges statt, die im History Museum of Mobile eindrucksvoll dargestellt wird.

Der Sound der Südstaaten 

Im äußersten Nordwesten Alabamas liegt das Städtchen Muscle Shoals - ein Muss für Musikfans! Hier eröffneten 1960 die FAME Recording Studios – der Muscle Shoals Sound war geboren und lockte Stars wie Aretha Franklin oder Otis Redding in den Südosten. Das Studio ist bis heute aktiv und kann im Rahmen von Führungen besichtigt werden. Ein weiteres Highlight sind die 1969 gegründeten Muscle Shoals Studios. Das denkmalgeschützte Originalgebäude des legendären Musikstudios, in dem Stars wie Cher oder Bob Dylan ihre Platten produzierten, ist zu einem sehenswerten Museum umgewandelt worden. 

Blues-Fans werden die nahe gelegene Kleinstadt Florence als Geburtsort des „Vater des Blues“ W.C. Handy kennen. Mehr über das Leben des Komponisten und Musikers erfährt man im W. C. Handy Birthplace, Museum & Library. Country-Fans hingegen kommen an Montgomery nicht vorbei, denn hier wurde mit Hank Williams einer der bedeutendsten Sänger dieses Genres geboren. Mehr über den Sänger und Songwriter erfährt man im Hank Williams Museum.

Abwechslungsreiche Live-Konzerte erlebt man im historischen Hafenviertel von Mobile. Jedes Jahr im Oktober richtet die quirlige Stadt das Mobile Bayfest, das größte Musikfestival Alabamas, aus. 
Einen Überblick über die vielfältige Musikgeschichte Alabamas bietet die Alabama Music Hall of Fame in Tuscumbia. 

Outdoor-Spaß in wunderschöner Natur 

Alabamas vielseitige Landschaft hat einiges zu bieten. Zum Entspannen laden die Strände an Alabamas Golfküste ein. Die Urlaubsorte Gulf Shores und Orange Beach erfüllen mit ihren mehr als 50 Kilometer langen paradiesischen Stränden am Golf von Mexiko alle Voraussetzungen für einen sonnigen Traumurlaub.

Ein überwiegend unberührter Lebensraum für wilde Tiere wie Alligatoren, Schildkröten oder Hirsche ist das Mobile-Tensaw Delta. Im zweitgrößten Feuchtgebiet Nordamerikas fließen gleich fünf Flüsse zusammen und bilden weitverzweigte Seen-, Sumpf- und Moorlandschaften. Ein Paradies für Vogelbeobachter und Kajakfahrer ist auch die Barriereinsel Dauphin Island, die sich in der Bucht von Mobile befindet. 

Im Norden Alabamas liegen die Ausläufer der Appalachen. Inmitten der Berge finden Sie nicht nur charmante Kleinstädte, sondern auch den Cheaha State Park, der zum Wandern einlädt. Kletterer kommen in dem rund eineinhalb Autostunden entfernten DeSoto State Park auf ihre Kosten. Die Gegend ist außerdem für ihre zahlreichen Wasserfälle bekannt. 

Unweit des DeSoto-Parks erstreckt sich das Naturschutzgebiet Little River Canyon. Die beeindruckenden Felswände sind stellenweise über 180 Meter hoch, die Flussläufe sind ein Eldorado für Angler und Paddler. Mitten im Schutzgebiet lässt ein Moor die Herzen aller Botaniker höher schlagen. Eine spannende unterirdische Welt bieten die Höhlen des Cathedral Caverns State Parks. 

Tipps zur Anreise

Der Birmingham-Shuttlesworth International Airport ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt des Staates. Innerhalb Deutschlands bietet der Frankfurter Flughafen eine Verbindung mit Stopps in London und Dallas an. Die Zeitdifferenz zu Mitteleuropa beträgt sieben, im äußersten Osten sechs Stunden.
 

Beste Reisezeit

Das Klima in Alabama ist subtropisch, das ganze Jahr über herrschen angenehme Temperaturen. Da es in den Sommermonaten sehr heiß werden kann, ist die beste Reisezeit im Frühjahr und im Herbst.