Anngret umgeben von Baumwollblüten

Mississippi-Roadtrip: Elvis, Blues und Southern Soul

CANUSA unterwegs: Anngret macht im Herbst bei bestem Wetter eine einwöchige Autoreise durch Mississippi. 

Wenn im Oktober die Tage wieder kürzer werden und die Temperaturen fallen, verspüre ich immer den Drang nach einer kleinen Auszeit in wärmeren Gefilden. Eine Herbstreise in die Südstaaten der USA ist da das ideale Ziel, um dem Hamburger Wetter zu entfliehen und noch mal etwas Sonne vor dem langen Winter zu tanken. Mississippi verspricht um diese Jahreszeit angenehme Temperaturen und sonnige Tage. Ich beschließe also einen 7-tägigen Roadtrip nach Jackson und ins Mississippi Delta zu unternehmen.

Die Reiseroute von Anngret Rossol durch Mississippi
Anngret Rossol
„Meine Füße wippen im Takt der Livemusik, für die das Restaurant berühmt ist. Mit den wunderbaren Gewürzen auf der Zunge fühle ich mich direkt angekommen.“
Anngret Rossol

Produktmanagerin bei CANUSA in Hamburg

Jackson – der Geschmack der Südstaaten begrüßt mich

Mit KLM und Delta Airlines geht es von Hamburg über Amsterdam und Atlanta nach Jackson, Mississippi. Auch wenn Jackson die Hauptstadt Mississippis ist, ist der Flughafen relativ übersichtlich und so ist mein Gepäck schnell wieder bei mir. Da ich die Einreise bereits an meinem ersten Zwischenstopp in Atlanta erledigt habe, bin ich bereits nach wenigen Minuten am Mietwagen-Schalter von Alamo und übernehme meinen SUV. 

Trotz der Uhrzeit am späten Nachmittag ist es noch sehr warm und angenehm. Da sind die bereits kühlen Temperaturen in Deutschland sofort vergessen. Nach etwa 25 Minuten Fahrzeit erreiche ich meine Unterkunft für die ersten beiden Nächte: Das Fairview Inn. Die opulent anmutende Südstaatenvilla liegt mitten in einem Wohngebiet, umgeben von einem schönen Garten mit vielen Sitzgelegenheiten.

Jedes Zimmer ist nach einem bestimmten Thema eingerichtet. In meiner „Roman Suite“ ist der Name Programm – mit einem Bett wie auf einer Empore und einem weitläufigen luxuriösen Bad. 

Ich genieße den lauen Abend und gönne mir noch einen typischen Südstaaten-Cocktail auf der Terrasse des Inns, bevor es zum Abendessen zu Hal & Mal’s im Zentrum von Jackson geht. Das Restaurant zeichnet sich durch herzliche Gastfreundschaft und eklektisches Dekor mit farbenfroher Kunst aus. Hier muss man unbedingt Gumbo probieren, den für die Südstaaten so typischen Eintopf, der oft mit Shrimps und Reis serviert wird. Meine Füße wippen im Takt der Livemusik, für die das Restaurant berühmt ist. Mit den wunderbaren Gewürzen auf der Zunge fühle ich mich direkt angekommen.

Willkommen in Mississippi
Dachterrasse vom Fairview Inn

Jackson – spannende Einsichten in die amerikanische Geschichte

Direkt beim Aufstehen freue ich mich schon auf das Frühstück. Das ist hier im Süden immer eine großzügige Angelegenheit und macht garantiert satt! Im Fairview Inn wird morgens à la carte serviert. Ich entscheide mich für Eggs Benedict, eines meiner Lieblingsgerichte. Bei starkem Kaffee und frischem Orangensaft ist der Jetlag dann auch gleich vergessen und mein Sightseeing-Tag kann starten.

Erster Stopp sind die Two Mississippi Museums in Downtown Jackson. Der eindrucksvolle Museumskomplex besteht aus zwei Museen: dem Mississippi History Museum und dem Mississippi Civil Rights Museum. Beide stehen schon lange auf meiner Bucketlist und ich werde nicht enttäuscht. Man sollte unbedingt mindestens zwei Stunden, besser sogar mehr, für den Besuch der Museen einplanen.

Ich tauche ein in die spannende Geschichte Mississippis, die eindrucksvoll und anschaulich von den ersten Siedlern bis zur heutigen Zeit dargestellt wird. Dabei sind die Ausstellungen keineswegs angestaubt oder langweilig, sondern interaktiv und lebendig. Besonders fasziniert mich die Zeit um den Bürgerkrieg, durch den die Sklaverei abgeschafft wurde. 

Im Civil Rights Museum werden die Geschehnisse rund um Dr. Martin Luther King anschaulich und greifbar dargestellt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf den Bürgerrechtsaktivisten in Mississippi. Medgar Evers und Emmet Till stechen besonders heraus. Ihre Namen werden mir im Verlauf meiner Reise noch mehrmals begegnen. 

Auf dem Weg in den Belhaven District fahre ich durch Downtown Mississippi und vorbei an vielen farbenfrohen Murals, dem Mississippi State Capitol und der Governor’s Mansion.

Kurze Zeit später verändert sich die Umgebung: Von imposanten Bäumen gesäumte Straßen mit herrlich gepflegten Villen und den für die Südstaaten so typischen Veranden prägen das Bild. Der Belhaven District ist einer der historischen Stadtteile von Jackson und beeindruckt durch den Mix an Architekturstilen. In diesem Viertel sind Kunstgalerien, Theater, Livemusik-Locations und gemütliche Restaurants zu Hause. Mittendrin befindet sich das Urban Foxes: Hier gibt es leckeren Kaffee, frisch vor Ort zubereitete Backwaren und kleine Lunch-Gerichte. Nach einer schmackhaften Quiche bin ich bereit für mehr Sightseeing.

Im Medgar Evers and Myrlie Evers Home lerne ich mehr über ein bedeutendes Ereignis der Bürgerrechtsbewegung. Medgar Evers war einer der Anführer dieser Bewegung. Sein unermüdlicher Kampf gegen Rassismus und für Gerechtigkeit endete 1963 direkt vor seinem Haus mit seiner Ermordung. Das Haus wurde originalgetreu erhalten und zeugt vom Lebensstil der 60er Jahre. Dieser Teil der amerikanischen Geschichte wird durch die Verknüpfung mit einem persönlichen Schicksal viel bewusster und beeindruckt mich tief.

Im Fondren District besuche ich als nächstes Brent’s Drugs. Hier wurden einige Szenen aus dem bekannten Film „The Help“ gedreht. Das Retro-Dekor ist ein beliebtes Fotomotiv. Das Viertel ist bekannt für seine vielen Restaurants und Cafés im eklektischen Stil. Besucher und Einheimische sind im Fondren gleichermaßen anzutreffen. Hier gefällt es mir richtig gut und ich schlendere entspannt durch die Straßen.

Nach einem kurzen Stopp im Hotel geht es auch schon zum Dinner im Iron Horse Grill. Hier gibt es nicht nur fantastische Livemusik, sondern auch eine umfangreiche Cocktailkarte und sehr gutes Essen. Nach dem Essen besuche ich noch das liebevoll eingerichtete Blues Museum in der ersten Etage. Der Eintritt ist kostenlos.

Blick auf das Mississippi State Capitol
Anngret vor einem farbenfrohen Mural in Jackson

Tupelo – auf den Spuren des King of Rock 'n' Roll Elvis Presley

Mit strahlendem Sonnenschein begrüßt mich ein neuer Tag! Nach einem leckeren Frühstück packe ich schnell die Koffer ins Auto, denn ich kann es kaum erwarten, weitere Highlights zu erleben. 

Heute geht es nach Tupelo, in die Geburtsstadt des King of Rock 'n' Roll Elvis Presley. Ich entscheide mich für die etwas längere, aber landschaftlich schönere Strecke über den Natchez Trace Parkway. Diese Panoramastraße hat einiges zu bieten. Nach 20 Minuten stimmt mich der erste Halt auf die Landschaft in der Region ein. Am Reservoir Overlook genieße ich den Ausblick auf Wasser und Wälder. 

Vorbei an Baumwollfeldern führt mich meine Fahrt weiter Richtung Norden. Nach etwa vier Stunden erreiche ich Tupelo. Ich checke im stylishen Boutique-Hotel Tupelo ein. Mir gefällt das moderne Design, das gleichzeitig mit warmen Farben und verschiedenen Texturen Gemütlichkeit zaubert. 

Selbstverständlich hält es mich nicht allzu lange im Zimmer, denn ich möchte auf den Spuren von Elvis wandeln. Im Fairpark nebenan steht eine beeindruckende Elvis-Statue, die man unbedingt gesehen haben muss. Das faszinierende und auch tragische Leben des Rock 'n' Roll Superstars hat hier in Tupelo begonnen. Farbenfrohe Gitarren säumen die Main Street im beschaulichen Downtown – auch Elvis Guitar Trail genannt – und viele kunstvolle Wandbilder, sogenannte Murals, schmücken die Gebäude. Was für tolle Fotomotive!
Wer sich für eine Elvis’ Tupelo Driving Tour oder eine selbstgeführte Elvis Fahrradtour interessiert, sollte unbedingt im Visitor Center gegenüber vom Hotel vorbeischauen. Da gibt es alle Infos!

Mein heutiger Abend klingt im Jobos aus. Das Restaurant im Hotel Tupelo hat leckeres Seafood, herzhafte Burger und kreative Cocktails auf der Karte. Hier gehen nicht nur Hotelbesucher gern zum Essen, sondern auch die Locals – eine tolle Gelegenheit, neue Bekanntschaften zu schließen!

Eingangstor zum Tupelo Fairpark
Ein künstlerischer Gruß aus Tupelo

Der Tupelo Hardware Store – wo Elvis' Karriere seinen Lauf nahm

Mit einem sündhaft leckeren Frühstück bei Crave, einem kleinen Coffeeshop an der Main Street, startet mein Tag. Wieder begrüßen mich ein strahlend blauer Himmel und warme Temperaturen. So lasse ich mir den Herbst gefallen!

Nun geht es zum Tupelo Hardware Store ein paar Häuser weiter. Hier hat Elvis seine erste Gitarre von seiner Mutter bekommen. Eigentlich wollte er lieber ein Gewehr, aber am Ende hat er sich vom Verkäufer überzeugen lassen. Der Rest ist Geschichte …

Apropos Geschichte – die wird sehr anschaulich von den Mitarbeitern des Hardware Stores erzählt. Das Geschäft sieht in weiten Teilen noch genauso aus wie damals, ist aber ein ganz normales Ladengeschäft, in dem man einkaufen kann. Ein Kreuz auf dem Boden markiert den Fleck, auf dem Elvis stand, als er seine Gitarre bekam. 
Wie schön, dass es noch solche Orte gibt, die die Nostalgie hochhalten. Gitarren kann man hier übrigens heute noch kaufen!

Ein Besuch des Elvis Presley Birthplace darf natürlich in Tupelo auf keinen Fall fehlen. Hier wird eindrücklich dargestellt, in welchen Verhältnissen Elvis aufwuchs, bevor es die Familie nach Memphis gezogen hat. Wer schon immer mal wissen wollte, was der Ausdruck „Shotgun-House“ bedeutet, findet hier die Antwort.

Auch die Kirche, in der Elvis das Gospel-Singen erlernte, kann besucht werden. In einer eindrucksvollen Multimedia-Show wird man quasi selbst zum Teilnehmer eines Gottesdienstes, in dem das gemeinsame Singen schon immer im Mittelpunkt stand. Nicht nur für absolute Elvis-Fans lohnt sich der Besuch des Geburtsortes. Vielmehr wird man hier Zeuge eines bedeutenden Teils der Musikgeschichte.

Zum Lunch fahre ich zu Johnnie’s Drive Inn. Dieses typische Diner wurde auch oft von Elvis besucht. Eine Plakette markiert den exakten Platz, an dem auch Elvis sich seine Burger schmecken ließ. Ich kann sogar direkt auf eben dieser Bank sitzen. Wow! Da gerät das leckere Essen mit Burgern, Pommes und Milkshake fast in Vergessenheit.

Gitarren im Hardware Store in Tupelo
Elvis-Statue in Tupelo

Universitätsstadt Oxford – lebendige Geschichte und geheimnisvolle Bars

Gut gestärkt mache ich mich schließlich auf den Weg in das etwa 80 Kilometer entfernte Oxford. Das proklamierte „Kulturelle Mekka des Südens“ liegt in den Hügeln des nördlichen Mississippi und ist für die University of Mississippi, liebevoll „Ole Miss“ genannt, bekannt. 

Nach Ankunft und Check-in im Oliver Hotel mitten in der Innenstadt kann ich es kaum erwarten, Downtown Oxford zu entdecken. Ich bin gleich total begeistert. Viele kleine Boutiquen reihen sich um den Courthouse Square aneinander und Restaurants und Cafés verteilen sich durch die von Blumenkübeln gesäumte Innenstadt. Überall ist es herbstlich dekoriert und Kürbisse zieren die Häuser. Die Geschäfte Square Books mit einer Riesenauswahl an Büchern sowie End of All Music, – spezialisiert auf neue und gebrauchte Schallplatten – sind ebenfalls unbedingt einen Besuch wert!

Besonders freue ich mich auf mein nächstes Ziel: den Campus der Ole Miss. Dieser wird von vielen altehrwürdigen Gebäuden gesäumt und erinnert von der Architektur stark an die gleichnamige Stadt in England. Mir fallen gleich die vielen kleinen Roboterautos auf, die für Uber Eats Essen ausliefern. So etwas habe ich bisher noch nicht gesehen …

Mein Highlight auf dem Campus ist das Stadion der Ole Miss Rebels, der College-Football-Mannschaft der Universität. College-Football ist extrem beliebt in den USA und die Rebels haben eine große Anhängerschaft. Wer kein Ticket für das Stadion ergattert, schaut das Spiel einfach live auf dem Campus-Rasen. 

Vor dem Dinner mache ich einen Zwischenstopp im Nightbird, der Bar in meinem Hotel. Das ist eine sogenannte Speakeasy Bar und hinter einer Wand im Eingangsbereich versteckt. Speakeasies sind aus der Zeit der Prohibition bekannt, während der Alkohol nur heimlich konsumiert werden konnte. Heute sind solche Bars der absolute Hit in den Südstaaten und ein Cocktail in einem Speakeasy darf auf keiner Reise fehlen. 

Zu meinem leckeren Abendessen im Restaurant Snackbar gehören frische Austern und leckeres „Souther Comfort Food“. Müde und glücklich endet mein Tag in Oxford.

Herbstliche Kürbisse in der Innenstadt von Oxford
Anngret im Vaught-Hemingway Stadion

Nobelpreisträger und Kunsthandwerk in Oxford 

Heute geht es zum Frühstück zu Fuß durch Downtown Oxford bei erneut schönstem Sonnenschein. Das Café Cabin 82 befindet sich im hippen Graduate Hotel. Nach dem Frühstück fahre ich ins nahe gelegene Rowan Oak. Das Anwesen gehörte dem Autoren und Nobelpreisgewinner William Faulkner, der die Immobilie 1930 erwarb. Der Literat gilt bis heute als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts. Mitten in einem weitläufigen Garten gelegen, zeichnet das heutige Museum eindrucksvoll das Leben und Wirken Faulkners nach. 

Nach diesem kleinen Ausflug in die literarische Welt geht es für mich nach Merigold, einem sehr kleinen Ort auf dem Weg nach Indianola. Hier befindet sich McCarty's Pottery, eine familiengeführte Töpferei. Die Besonderheit ist, dass jedes Werk mit einer Schlangenlinie verziert ist, die den Mississippi River symbolisiert. Ich bestaune die Becher, Servierplatten, Vasen und Co. und suche mir ein schönes Souvenir aus. McCarty's ist ein echter Geheimtipp!

Rowan Oak ein Ort voller literarischer Geschichte
Kleine Schätze in McCarty's Pottery entdecken

Blueslegenden in Indianola und im Mississippi Delta

Als nächstes steht der Besuch des B.B. King Museums & Delta Interpretive Center auf meinem Plan. Im zwei Stunden entfernten Indianola befindet sich nicht nur das Museum zu Ehren der Blues Legende, sondern auch seine Grabstätte. Wie so viele Museen in den USA ist auch dieses interaktiv und abwechslungsreich gestaltet. Neben vielen Bildern und Musik kann man auch den Tourbus bestaunen, mit dem B.B. King durch viele Staaten der USA getourt ist. Ich könnte mich hier Stunden aufhalten. Das Museum ist eine unbedingte Empfehlung von mir! 

Auf meinem weiteren Weg nach Cleveland im Mississippi Delta halte ich noch bei der Dockery Farm. Das heutige Denkmal war früher eine aktive Baumwollfarm und steht heute für die Entstehung des Blues. Hier trafen sich die Arbeiter der Farmen aus der Umgebung und lenkten sich mit Blues Musik von der harten Feldarbeit und den schwierigen Lebensumständen ab. Außerdem steht hier ein sogenannter Mississippi Blues Marker – ein Hinweisschild auf eine bedeutende Stätte für die Blues Musik. Diese Marker sind im ganzen Staat verteilt und dokumentieren die bewegte Geschichte dieser Musikrichtung.

Nach kurzer Fahrzeit erreiche ich schließlich Cleveland und checke im Cotton House ein. Das Boutique-Hotel liegt an der Main Street, von wo aus man fußläufig die vielen Geschäfte und Restaurants erreichen kann. Ich mache gleich einen Bummel und werde überall freundlich begrüßt. 

Meine Wahl für das Abendessen fällt auf das Backdraft, ein Restaurant mit Feuerwehr-Thema nur einige Schritte vom Hotel entfernt. Bei einem leckeren Burger lasse ich den Tag ausklingen.

BB King Museum in Oxford Indianola Cleveland in Mississippi
Die Geburtsstätte des Delta Blues

Cleveland – Grammy Museum und romantische Ausblicke auf den Mississippi River

Nach einem kleinen Frühstück und einem leckeren Café Latte im Café Zoe gegenüber vom Hotel führt mich mein erster Weg heute ins Grammy Museum in Cleveland. Ein Besuch sollte immer gut geplant werden, da das Museum am Nachmittag bereits schließt und je nach Ankunftszeit dann bis zum nächsten Tag gewartet werden muss.

Ich habe mich gefragt: Warum gibt es ein Grammy Museum ausgerechnet in Cleveland, Mississippi? Sehr viele bekannte Künstler, die bereits den Grammy-Musikpreis erhalten haben, stammen aus Mississippi, ebenso wie viele andere Musikgrößen aus dieser Region. Wieder so ein Museum, in dem ich Stunden verbringen könnte ... In einem Kino laufen die Grammy-Auftritte aus den bisherigen Verleihungen (so toll, die verschiedenen, teilweise sehr altmodisch anmutenden Kostüme!), man kann überall Musik hören und sich sogar selbst ans Schlagzeug oder ans Keyboard setzen. Momentan gibt es außerdem eine besondere Ausstellung über Taylor Swift, die sicherlich viele Besucher anzieht!

Zum Mittagessen fahre ich in das Blue Levee in Rosedale. Von außen ein unscheinbarer Schuppen auf einem scheinbar verlassenen Parkplatz – drinnen ein echter Geheimtipp für typische Südstaaten-Küche. Miss Clementine begrüßt hier jeden Gast mit Handschlag und kocht liebevoll unter anderem Fried Chicken, Grits und Okra. Hier verirrt sich kaum ein Tourist hin, aber ich fühle mich sofort wohl, genieße das leckere Essen und freue mich über diese Empfehlung.

Nach dem Essen lege ich noch einen kurzen Stopp in Terrene Landing ein. Diese Anlegestelle liegt direkt am Mississippi. Hier legen die Schaufelraddampfer an, die auf dem Mississippi kreuzen. Der Anblick des großen Schiffes auf dem Mississippi River hat irgendwie etwas Romantisches an sich und man denkt automatisch an weite Ballkleider und elegante Festivitäten …

Blick auf das GRAMMY Museum Mississippi
Bootstour entlang des Mississippi

Clarksdale – das Mississippi Delta und seine herzliche Südstaaten-Gastfreundschaft

Nun liegen etwa 45 Minuten Fahrt vorbei an Baumwollfeldern vor mir, bis ich Clarksdale erreiche. Mein erster Weg in Clarksdale führt mich zum Visitor Information Center. In kleinen Städten ist das immer ein guter Anlaufpunkt, um sich zu orientieren. In Clarksdale ist dies vor allem der beste Ort, um sich über die abendliche Livemusik zu informieren. 

Ausgestattet mit allen Infos, die ich brauche, fahre ich zum Travelers Hotel um die Ecke. Das Hotel spiegelt die Liebe zum Mississippi Delta und zur Kunst wider. Das moderne Dekor mit Retroschick gefällt mir richtig gut! In der Lobby lädt eine Bar Besucher und Locals gleichermaßen zum Austausch ein und Kunstwerke schmücken die freigelegten Steinmauern.

Ich habe immer noch nicht genug von Museen und besuche daher das Delta Blues Museum. Hier stehen die Blues-Musiker aus dem Mississippi Delta im Mittelpunkt. Für das kleine Museum sollte man etwa eine Stunde Zeit einplanen.

Dann geht es für mich zu Fuß durch Clarksdale. Einst ein florierender Ort, kommt einem heute vieles verlassen vor. Doch auf den zweiten Blick gibt es coole Geschäfte, wie das Cat Head, ein Schlaraffenland für Musikliebhaber und viele faszinierende Murals.

Der ganze Ort bietet richtig schöne Fotomotive. In fast jedem Geschäft werde ich angesprochen und gefragt, wo ich herkomme. Hier weiß man Besucher sehr zu schätzen und jeder gibt mir Empfehlungen für Livemusik-Events, für den besten Kaffee der Stadt und das leckerste Essen.

Zum Abendessen lande ich dann im „Hooker“. Der Name des Restaurants ist irreführend – in diesem Lokal gibt es einfach nur sehr gutes Essen! Danach schlendere ich durch die Straßen zum Ground Zero, dem wohl bekanntesten Blues Club in Clarksdale. Kein geringerer als der berühmte Schauspieler Morgan Freeman ist einer der Eigentümer. Obwohl ich nicht unbedingt Blues-Fan bin, zieht mich die Musik vom ersten Moment in ihren Bann. Das rustikale Interieur des Clubs und die vielen begeisterten Besucher machen das Ganze zu einem unvergesslichen Erlebnis. Mein Abend ist aber noch nicht vorbei, denn jetzt halte ich noch in der Hambone Gallery, wo neben Kunstwerken auch Livemusik geboten wird. Auf gemütlichen Sesseln und Sofas wird hier in heimeliger Atmosphäre der Musik gelauscht. Viele Gesichter kommen mir bekannt vor – ich bin ihnen bereits im Hotel, im Ground Zero oder im Museum begegnet. Irgendwie familiär hier in Clarksdale ...

Willkommensschild in Oxford Indianola Cleveland in Mississippi
Konzerte in der Hambone Gallery in Cleveland Clarksdale Mississippi

Jackson – leckere Pekannüsse zum Abschied

Die besten Pfannkuchen in Clarksdale gibt es im House of Pancakes, unweit von meinem Hotel. Von außen ganz unscheinbar, aber da steckt viel guter Geschmack drin! Im Five & Dime Coffee Shop hole ich mir danach noch einen Kaffee für unterwegs.

Bevor es für mich zurück nach Jackson und zum Flughafen geht, besuche ich noch Houghton’s Pecans, eine Pekanfarm nahe Clarksdale. Die leckeren Pecan-Variationen haben es sogar in Oprah’s Empfehlungen geschafft und sind so über die Grenzen von Mississippi hinaus bekannt geworden. Hier entsteht gerade ein ganz neuer Verkaufsraum, den man unbedingt besuchen sollte!

Auf dem Weg ins etwa vier Stunden entfernte Jackson halte ich noch in Sumner. In dieser Kleinstadt steht das Courthouse, in dem die Verhandlung über die Ermordung des 14-jährigen Emmet Till stattgefunden hat. Der Freispruch der Mörder ist nur eines der erschreckenden Vorkommnisse aus der Zeit der Bürgerrechtsbewegung. Der Mississippi Civil Rights Trail erinnert mit Markern an die wichtigsten Orte dieser Zeit.

In Ridgeland, kurz vor Jackson, halte ich noch an der Outdoor Mall „Renaissance at Colony Park“ und nutze die Zeit vor dem Abflug zum Shoppen. Wer vor dem Rückflug lieber noch eine Übernachtung einplant, kann diese auch sehr gut in Ridgeland verbringen, wo es eine Reihe von Hotels gibt. Und wer sich vor dem Rückflug noch bewegen möchte, der kann sich am Visitor Information Center E-Bikes ausleihen und die Umgebung erkunden.

Eine eindrucksvolle Reise durch Mississippi neigt sich dem Ende zu. Interessante Begegnungen und spannende Unterhaltungen haben die Reise für mich zu etwas ganz Besonderem gemacht und ich habe viel über die Geschichte und vor allem die Musikgeschichte gelernt, die viele Wurzeln in den Südstaaten hat.

Gemütlicher Five & Dime Coffeeshop in Clarksdale Jackson
Anngret auf einem Baumwollfeld bei Clarksdale

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